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🌿 Mehltau auf Cannabis – Erkennen, Vorbeugen und Behandeln

Mehltau zählt zu den häufigsten und zugleich hartnäckigsten Krankheiten, die Cannabispflanzen befallen können. Der Pilz zeigt sich meist als weißer, pudriger Belag auf Blättern oder Blüten und kann innerhalb weniger Tage ganze Pflanzen infizieren.

Der Anblick wirkt beunruhigend – doch ein Mehltaubefall ist kein Todesurteil. Wer die Ursachen, Anzeichen und wirksamen Gegenmaßnahmen kennt, kann seine Pflanzen retten und zukünftige Ausbrüche effektiv verhindern.


🔬 Was ist Mehltau und wie entsteht er?

Echter Mehltau, auch Oidium genannt, gehört zu einer Gruppe von Pilzerregern aus der Ordnung Erysiphales. Diese Pilze sind weltweit verbreitet und befallen Hunderte Pflanzenarten – Cannabis eingeschlossen.

Besonders gefährdet sind Pflanzen, die in feuchten, schlecht belüfteten Räumen oder bei Temperaturschwankungen wachsen. Doch selbst in trockenen Umgebungen kann Mehltau auftreten, denn der Pilz benötigt kein freies Wasser, um zu keimen. Seine Sporen – sogenannte Konidien – verbreiten sich über die Luft und setzen sich bevorzugt auf den oberen Blättern ab.

Nach der Keimung dringt der Pilz mit feinen Fäden, den Hyphen, in die äußere Zellschicht der Pflanze ein und entzieht ihr Nährstoffe. Dadurch wird die Photosynthese gestört, das Wachstum verlangsamt sich, und die Blätter beginnen zu vergilben oder abzusterben. Ohne Behandlung breitet sich der Pilz rasch auf benachbarte Pflanzen aus.


🔍 Typische Anzeichen eines Befalls

Ein Mehltaubefall beginnt oft unauffällig – meist mit kleinen, kreidigen Flecken auf den Blattoberseiten, die sich leicht abwischen lassen. Diese Flecken bestehen aus Pilzsporen und Hyphen, die sich wie ein feines, samtartiges Pulver anfühlen.

Innerhalb weniger Tage kann sich der Belag über die gesamte Pflanze ausbreiten und immer dichter werden.

Wichtiger Hinweis:
Mehltau wird häufig mit anderen Problemen verwechselt, etwa mit Kalkrückständen, Nährsalzablagerungen oder Grauschimmel (Botrytis).
Ein einfacher Klebebandtest hilft zur Bestätigung:
Drücke ein Stück durchsichtiges Klebeband auf den Belag, klebe es auf dunkles Papier und betrachte es unter einer Lupe. Feine, verzweigte Fäden und ovale Sporen sind ein sicheres Anzeichen für Mehltau.


⚠️ Warum Mehltau gefährlich ist

Ein unbehandelter Mehltaubefall hat nicht nur ästhetische Folgen – er kann ganze Ernten zerstören. Der Pilz blockiert Lichtaufnahme und Gasaustausch, schwächt die Pflanze und reduziert ihre Fähigkeit, Energie für Wachstum und Blütenbildung bereitzustellen.

Bei starkem Befall verlieren die Blüten ihre Qualität, und die Produktion von Terpenen und Cannabinoiden geht deutlich zurück.

Zudem ist es gesundheitsgefährdend, befallene Blüten zu konsumieren. Beim Rauchen oder Verdampfen gelangen Pilzsporen direkt in die Lunge und können allergische Reaktionen, Bronchitis oder Atemwegsinfektionen verursachen. Besonders Menschen mit geschwächtem Immunsystem sollten daher konsequent auf den Konsum befallener Pflanzen verzichten.


🛡️ Vorbeugung ist der beste Schutz

Die beste Waffe gegen Mehltau ist Prävention – durch optimales Raumklima, Hygiene und gesunde Pflanzenführung.

Optimale Klimawerte:

  • Temperatur: 20–25 °C

  • Luftfeuchtigkeit: unter 60 % in der Wachstumsphase, 40–50 % in der Blütephase

  • Luftzirkulation: Mehrere Ventilatoren und Abluftsysteme sorgen für gleichmäßige Luftbewegung und verhindern stehende Feuchtigkeit

Integrierter Pflanzenschutz:

  • Regelmäßige Sichtkontrolle auf erste Anzeichen (weiße Flecken, Beläge)

  • Einsatz biologischer Blattstärkungspräparate (z. B. Milchsäurebakterien, Komposttee)

  • Förderung eines gesunden Pflanzenmikrobioms, um pathogene Pilze zu verdrängen

Auch die Sortenwahl spielt eine entscheidende Rolle. Einige Cannabissorten sind von Natur aus resistenter gegen Pilzkrankheiten, darunter:
Jabbb The Bud, Black Haze und Chemical Haze – alle bekannt für ihre hohe Resistenz gegen Schimmel und Mehltau.


🌱 So bekämpfst du Mehltau richtig

Wenn ein Befall festgestellt wird, ist schnelles Handeln entscheidend. Eine dreiphasige Vorgehensweise hat sich in der Praxis bewährt:

1. Abwischen und isolieren

Befallene Blätter vorsichtig mit einem feuchten, sauberen Tuch abwischen und sofort entsorgen (nicht kompostieren).
Trenne infizierte Pflanzen von gesunden, um die Sporenverbreitung zu stoppen.

2. Lüften und trocknen

Senke kurzfristig die Luftfeuchtigkeit, erhöhe die Luftbewegung und sorge für frische Abluft. Ein stärkerer Luftstrom hilft, die Ausbreitung der Sporen zu verhindern.

3. Behandeln und schützen

In der Wachstumsphase helfen natürliche, organische Mittel wie:

  • Vollmilch oder Heu-Milch (nicht pasteurisiert) – im Verhältnis 1:10 mit Wasser mischen

  • Neemöl – wirkt pilzhemmend und stärkt das Pflanzengewebe

  • Kaliumbicarbonat – verändert den pH-Wert der Blattoberfläche, was das Pilzwachstum hemmt

  • Bacillus subtilis – ein nützlicher Bakterienstamm, der pathogene Pilze verdrängt

In der Blütephase ist Vorsicht geboten, um Rückstände zu vermeiden. Hier eignet sich eine sanfte Behandlung mit 3 % Wasserstoffperoxid, das den Pilz bekämpft, ohne die Blüten zu schädigen.

Nach der Behandlung sollte die Growbox gründlich gereinigt und das Klima weiter überwacht werden. In den Folgetagen empfiehlt sich ein täglicher Wischtest, um sicherzugehen, dass keine neuen Sporen auftreten.


✅ Fazit

Mehltau ist ein gefürchteter, aber beherrschbarer Feind im Cannabisanbau. Wer frühzeitig Symptome erkennt, das Klima stabil hält und auf Hygiene achtet, kann den Pilz effektiv eindämmen – oder ihn ganz verhindern.

Mit Wissen, Prävention und konsequentem Pflanzenschutz bleiben deine Pflanzen gesund – und deine Ernte aromatisch, wirkstoffreich und frei von Schadpilzen.