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Was ist die ScrOG-Methode?

Die Screen of Green (ScrOG)-Methode ist eine fortgeschrittene Anbautechnik, die vor allem beim Indoor-Growing auf begrenztem Raum – etwa in einer Growbox – eingesetzt wird. Durch den Einsatz eines Ranknetzes wird das Wachstum der Pflanzen gezielt beeinflusst: Statt in die Höhe wachsen sie in die Breite. So entsteht eine gleichmäßige, flache Pflanzenstruktur, die das vorhandene Licht optimal nutzt und die Erträge pro Fläche deutlich steigern kann.

Im Gegensatz zur Sea of Green (SOG)-Methode, bei der viele Pflanzen mit jeweils einem zentralen Haupttrieb kultiviert werden, verfolgt ScrOG ein anderes Ziel: Weniger Pflanzen, dafür aber mehr kräftige Hauptblüten pro Pflanze.

Ein zentraler Bestandteil der Technik ist das sogenannte Toppen, also das Entfernen der obersten Triebspitzen. Dadurch verzweigt sich die Pflanze stärker und bildet zahlreiche Seitentriebe, die später zu gleichmäßig entwickelten Blüten führen.

Der richtige Zeitpunkt für den ersten Schnitt ist entscheidend:
Am besten wartest du, bis die Pflanze fünf Blattpaare (oder fünf Nodien) gebildet hat. Dann ist der Stamm bereits leicht verholzt und stabil genug für den Schnitt. Je nachdem, wie buschig du die Pflanze haben möchtest, kannst du etwa einen Zentimeter über der zweiten Nodie (vier neue Triebe) oder über der dritten Nodie (sechs neue Triebe) schneiden.


Das Herzstück der Methode: das Ranknetz

Das Ranknetz ist das zentrale Werkzeug im ScrOG-Aufbau. Es hilft dabei, die Pflanzen flach, gleichmäßig und stabil zu halten und sorgt dafür, dass jeder Trieb ausreichend Licht bekommt – auch am Rand der Box.

Beim sogenannten „Stretching“ werden die Seitentriebe regelmäßig durch die Maschen des Netzes geführt, um sie gleichmäßig über die gesamte Fläche zu verteilen. Das verhindert, dass einzelne dominante Zweige zu viel Licht blockieren und sorgt für einen homogenen Blütenteppich.


Die richtige Vorbereitung: Pflanzen und Aufbau

Bevor du startest, solltest du sorgfältig das Pflanzenmaterial auswählen. Ob du mit Samen oder Stecklingen arbeitest, ist Geschmackssache. Stecklinge wachsen in der Regel homogener, was sie besonders für ScrOG geeignet macht.

Ideal sind kräftige, mittelgroße Pflanzen mit einer moderaten Seitentrieblänge.
Pro Quadratmeter empfehlen sich 4 bis 9 Pflanzen, je nach Sorte und Größe.

Das Ranknetz wird etwa 20 Zentimeter über der Erdschicht befestigt und an den Stangen der Growbox fixiert. Ein Maschendurchmesser von 5 bis 10 cm ist ideal – groß genug, um Triebe hindurchzuführen, aber stabil genug, um das Gewicht der Pflanzen zu tragen.

Die Blütephase sollte erst eingeleitet werden, wenn die Fläche vollständig „grün“ ist – also alle Bereiche des Netzes, auch an den Rändern, mit Trieben bedeckt sind. So wird die Licht- und Flächenausnutzung optimal.


Pflege während der Wachstumsphase

Damit ScrOG wirklich funktioniert, sind Regelmäßigkeit und Geduld entscheidend. Etwa alle drei bis fünf Tage sollten neue Triebe vorsichtig unter das Netz gebogen werden. Dieses stetige Training fördert ein gleichmäßiges Wachstum und verhindert, dass einzelne Zweige zu hoch hinauswachsen.

Auch die Bewässerung spielt eine große Rolle. Gleichmäßiges Gießen sorgt für gesundes Wachstum und hält die Abstände zwischen den Internodien optimal.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Mikroklima in der Growbox. Temperatur und Luftfeuchtigkeit sollten konstant bleiben, um Stress für die Pflanzen zu vermeiden. Zu trockene Luft oder Hitze kann das Wachstum hemmen. Ein Luftbefeuchter oder kleine Sprüheinheiten helfen, die Luftfeuchtigkeit zu stabilisieren – gerade in der frühen Wachstumsphase.


Erntezeit

Wann geerntet werden kann, hängt von der jeweiligen Sorte ab. Die meisten benötigen zwischen acht und zwölf Wochen Blütezeit, bis die Blüten vollständig ausgereift sind.
Richtige Erntezeitpunkte erkennst du an reifen, aromatischen Blüten mit hoher Terpenkonzentration.


Fazit: Warum ScrOG so effektiv ist

Die ScrOG-Methode ist eine der effizientesten Techniken für den Indoor-Anbau. Sie ermöglicht es, mit relativ wenigen Pflanzen eine maximale Ernte zu erzielen, da jede Blüte bestmöglich mit Licht versorgt wird.

Wer jedoch mit ScrOG arbeitet, sollte sich vorab mit den Grundlagen vertraut machen. Pflanzenauswahl, Schnitttechnik, Training und regelmäßige Pflege sind entscheidend für den Erfolg.


Vorteile der ScrOG-Methode

  • Maximale Flächennutzung: Jede Pflanze wird optimal verteilt, was zu höheren Erträgen führt.

  • Gleichmäßiges Wachstum: Das Ranknetz sorgt für ein homogenes Blütendach und eine stabile Struktur.

  • Hoher Ertrag: Durch Lichtoptimierung und gezieltes Training werden große, dichte Blüten gebildet.

  • Bessere Luftzirkulation: Durch das Entfernen der unteren Triebe (Lollipopping) wird Schimmelbildung verhindert und die Ernte erleichtert.


Nachteile der ScrOG-Methode

  • Zeitaufwändig: Das regelmäßige Training der Pflanzen erfordert Geduld und Aufmerksamkeit.

  • Etwas höhere Kosten: Ranknetz und Zubehör sind zusätzliche Anschaffungen.

  • Erfahrung erforderlich: Die Technik ist nichts für absolute Anfänger – sie verlangt ein gewisses Maß an Pflanzenkenntnis.


Für wen eignet sich ScrOG?

ScrOG ist ideal für Grower, die räumlich begrenzt, aber qualitätsorientiert arbeiten. Wer gerne mit seinen Pflanzen interagiert, Zeit in Training und Pflege investiert und eine kontrollierte, dichte Blütenstruktur anstrebt, wird mit ScrOG hervorragende Ergebnisse erzielen.

Weniger geeignet ist die Methode für alle, die wenig Zeit oder Erfahrung im Indoor-Growing haben – hier bieten sich einfachere Systeme wie SOG, Hydroponik oder klassische Erde-Grows an.